Zuletzt aktualisiert JULI 2023

Warum konzentrieren sich moderne Hersteller auf agile Forschung und Entwicklung?



Agile Methoden lassen sich in der Forschung und Entwicklung natürlicher anwenden als in jedem anderen Produktionsbereich. Daher ist F&E oft der erste Bereich – abgesehen von der Softwareentwicklung – in dem Hersteller Agilität implementieren, um somit besser auf Veränderungen der Kunden- und Marktanforderungen reagieren zu können.

Mit Hilfe von wegweisenden F&E-Projekten können Hersteller Agilitätsmethoden technologieübergreifend in neue Funktionsbereiche wie Produktion, Wartung und das Lieferkettenmanagement einführen. 

In diesem Artikel erklären wir, wie Agilität die Forschung und Entwicklung in der Fertigung vorantreibt und warum sie eine Basis für dessen Verbreitung in den Unternehmen darstellt. 

Produktentwicklung: Warum agil und nicht linear?

Traditionell war die Herangehensweise an die Produktentwicklung oft linear – beliebte Beispiele dafür sind Wasserfall- und Stage-Gate-Modelle. Bei diesen Entwicklungsmodellen ist der Projektverlauf ein linearer Prozess, wobei jede Aufgabe in aufeinanderfolgenden Schritten fertiggestellt wird.  

In diesen Modellen wird der vorausschauende Ansatz für die Konzeption, Planung, Ausführung und Kontrolle von Arbeiten verwendet, um bestimmte Projektziele innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens zu erreichen. Da bei diesem Ansatz die Projektergebnisse und der Zeitplan von Anfang an festgelegt werden, eignen sie sich für einfachere, kleinere Projekte ohne großes Risiko, bei denen die Anforderungen klar sind und sich nicht ändern.

Bei komplexen Produktentwicklungsprojekten ist die Implementierung linearer Entwicklungsmodelle mit mehreren Sequenzen eine größere Herausforderung, da es schwierig ist, alle Risiken vor dem Projektstart vorherzusehen und zu berücksichtigen. Und da die Modellphasen hintereinander erfolgen, kann es schwierig sein, zu früheren Entwicklungsphasen zurückzukehren und sie zu überarbeiten, weil das Kundenfeedback oder die Testergebnisse erst nach ihrem Abschluss vorliegen.

Viele der Einschränkungen linearer Produktentwicklungsmodelle werden durch die Anwendung agiler Prinzipien in der Forschung und Entwicklung beseitigt. Grundsätzlich geht es bei der agilen Produktentwicklung darum, Produkte in kurzen Iterationen zu fertigen, die kontinuierliches Feedback mit einbeziehen und damit schnelle Verbesserungen begünstigen. 

Hierbei konzentriert man sich auf kleinere Erfolge, wodurch der Prozess im Vergleich zu traditionellen Produktentwicklungsansätzen weniger starr ist. Agilität ermöglicht eng zusammenarbeitenden Teams die Bewertung von Zielen und Fortschritten, wodurch schnell und kontinuierlich Ergebnisse erzielt werden. Hersteller können schnell und fließend auf Veränderungen reagieren, ohne an starre Stage Gates gebunden zu sein – kleine Teile des Produkts können gleichzeitig gebaut und getestet werden. Das führt am Ende dazu, dass Ressourcen effizienter zugewiesen werden und eine erheblich schnellere Markteinführung möglich ist.

Agile vs. Waterfall Project Management

Agiles vs. Wasserfall-Projektmanagement

 

4 Überlegungen für mehr Agilität in Ihrer F&E

1. Aufgabenmanagement

Ein Teil der agilen Methodik in der Forschung und Entwicklung besteht daraus, lange Produktentwicklungsprozesse in kleinere, besser kontrollierbare Projekte aufzuteilen. Bei diesen Miniprojekten kommen etablierte Ansätze wie das „Scrum“-Verfahren zum Einsatz. 

Ein entscheidendes Element von Scrum sind zeitlich begrenzte Iterationen, die als Sprints bezeichnet werden. In jedem Sprint werden Iterationen eines Produkts durch den gesamten Produktentwicklungsprozess geführt, mit der Möglichkeit, am Ende eines Sprints ein neues Produkt oder eine neue Funktionalität auf den Markt zu bringen. 

 

The Agile Sprint Process Simplified

 

Vereinfachte Darstellung eines agilen Sprint-Prozesses

Bei jedem Sprint konzentriert man sich darauf, eine spezifische, kritische Aufgabe fertig zu stellen, den Fortschritt zu überprüfen und Änderungen umzusetzen. Im Bereich F&E nimmt man u. U. schrittweise Änderungen vor, erstellt Prototypen und führt Tests durch, damit Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden, bevor sie zu größeren Problemen werden.

2. Frühe Entwicklung von Prototypen 

Die frühe Entwicklung von Prototypen ermöglicht es den Herstellern, mehr und schneller zu lernen. Durch kleinere und häufigere Aktualisierungen in Form von digitalen oder physischen Prototypen erhalten Hersteller schneller eine Rückmeldung. Sie lernen aus den Fehlern, validieren Annahmen und können schneller auf Marktveränderungen reagieren. 

3. Zusammenarbeit im Team

Eine kooperative Governance-Struktur, die das funktionsübergreifende Team in den Entscheidungsprozess einbezieht, ist von entscheidender Bedeutung. Eine Governance-Struktur, die bereits von anderer Stelle getroffene Entscheidungen nachahmt, hilft nicht dabei, die Agilität zu verbessern,” meint Stuart Poulton, ehemaliger Vice President für das Portfolio-Programm-Management bei AbbVie. 

Selbstorganisierte Teams mit klar definierten Rollen und Zuständigkeiten innerhalb einer Gruppe konzentrieren sich darauf, Lösungen zur Umsetzung voranzutreiben. Die richtigen Tools und Techniken wie z. B. tägliche 15-Minuten-Besprechungen, Kollaborationswerkzeuge und Integrationssoftware tragen dazu bei, die Autonomie der Teams zu erhöhen, Abteilungseinheiten aufzulösen und die Teams besser zu synchronisieren. 

4. Kunden einbeziehen

Durch die Einbeziehung des Kunden in den Produktentwicklungsprozess wird sichergestellt, dass die Rückmeldung des Kunden immer berücksichtigt wird. Überprüft man die Markttauglichkeit und gleicht das Produkt mit den Kundenerwartungen ab, können die Kundenintegration verbessert, die Produktqualität erhöht sowie schnellere und verbraucherorientiertere Produktiterationen realisiert werden. 

Agiles F&E-Management mit den Reinigungssystemen von Kimberly-Clark ProfessionalTM vorantreiben

Bei Kimberly-Clark ProfessionalTM haben wir gelernt, dass die effektivsten Lösungen durch schnelle Iterationen und regelmäßige Tests in funktionsübergreifenden Teams entwickelt werden. Wir verwenden tatsächlich dasselbe agile Sprint-Verfahren für die Entwicklung unseres speziellen Angebots an Reinigungsprodukten und -lösungen.

Durch unseren Sprint-Prozess können wir die F&E-Teams unserer Kunden einbinden, um die Produktentwicklung zu beschleunigen und die Skalierung der Produktion zu erleichtern. Zusätzlich zu unserem umfassenden Produkt- und Lösungssortiment können unsere Kundenpartner von unserer Erfahrung und unserem Fachwissen profitieren, um gleichzeitig zur Produktentwicklung die richtigen Reinigungslösungen zu realisieren. Wir sind davon überzeugt, dass wir durch unsere Bereitschaft und Fähigkeit, die Forschung und Entwicklung unserer Kunden zu unterstützen, ihnen Testmaterialien zu liefern und detaillierte Produktdaten bereitzustellen, der beste F&E-Partner für ihre agile Produktentwicklung sind.

Kontaktieren Sie uns und erfahren Sie, wie Sie das Wachstum Ihres Unternehmens durch kollaborative und agile Forschung und Entwicklung vorantreiben können.

Ihre digitalisierte Zukunft

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Biographi:


Patrick Roche

Patrick Roche ist leitender Produktentwickler mit insgesamt einem Jahrzehnt Erfahrung im Kimberly-Clark Professional™ R&D Team, mit Schwerpunkt auf Wisctuchlösungen.